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Ein chinesischer Praktikant kämpft für den Handwerkernachwuchs in der Region.

Mitarbeitermarketing digital gedacht - die Ausbildungsmesse #langzou

Die Sonne strahlt hell am Oberpfälzer Himmel, als eine sonderbare Gestalt am Ortsrand der Kreisstadt Tirschenreuth aus dem Bus steigt. Mit futuristischer Sonnenbrille und einem dezent verdutzten Gesicht schaut sich “Langzou” um. Der junge Asiat hat einen großen Rollkoffer im Gepäck und den obligatorischen Selfie Stick griffbereit. Der Kulturschock steht ihm direkt ins Gesicht geschrieben, als er sich umdreht und lediglich friedlich summende Insekten über weiten Wiesen in sein Blickfeld rücken.
Aber Langzou ist nicht ins Stiftland gekommen, um die Natur zu bewundern, sondern er soll anpacken. Der Vater in der fernen Heimat hatte genug vom gemütlichen Leben des Sohnemanns, das sich lediglich zwischen Couch, Smartphonedisplay und Klassenzimmer abgespielt hatte. Zu eindimensional, zu realitätsfremd. Langzou sollte endlich auch lernen was es bedeutet richtig anzupacken, die Ärmel hochzukrempeln und mit den Händen zu arbeiten.

Und da das Oberpfälzer Handwerk weit über die Grenzen Bayerns hinaus ein Begriff ist, wurde der Landkreis Tirschenreuth als Ziel der ungewöhnlichen Exkursion auserkoren. Eine Reihe von Praktika bei den unterschiedlichsten Betrieben sollten dem verwöhnten Langzou den Facettenreichtum der Branche vor Augen führen und auch mit verstaubten Vorurteilen aufräumen. Und weil der junge Mann natürlich extrem technikaffin und vernetzt ist, teilt er seine Erlebnisse mit der ganzen Welt via Social Media.

Soweit die Story. Nur eben, dass unser Langzou genauso wenig chinesisch ist wie der allseits beliebte Glückskeks. Langzou ist unsere Erfindung, eine Figur, die mit Hilfe von schauspielerischem Talent und einer umfangreichen Social Media Strategie zum Leben erweckt wurde. So tourte Langzou zumindest virtuell wochenlang durch den Landkreis und bewarb eine gleichnamige Ausbildungsmesse im Autohaus Enslein & Schönberger, die sich auf die Fahnen geschrieben hatte, Nachwuchs für das Handwerk in der Region zu gewinnen. 

Das Konzept ging voll und ganz auf!

Zeit zurückzuschauen und die ganze Aktion nochmal Revue passieren zu lassen. 

Das Problem: Aufs Wesentlich reduziert ist die Problematik in fast allen kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen die gleiche. Es fehlt an Auszubildenden. Denn was nützen prall gefüllte Auftragsbücher, wenn die Monteure den Berg an Arbeit einfach nicht stemmen können. Was bleibt sind einerseits überarbeitete Handwerker und andererseits lange Gesichter bei wartenden Kunden. 
Das Autohaus Motor-Nützel & Schönberger (ehemals Enslein & Schönberger) sah hier die Gelegenheit, als starker Partner des Handwerks mit zahlreichen Firmenkunden aus der Branche, einen Beitrag zu leisten. Die Idee einer eigenen Ausbildungsmesse entstand, aber eben nur die Idee. Bei der Vermarktung und Bewerbung der Veranstaltung hatten wir also freie Hand. Eine reizvolle und gleichzeitig herausfordernde Aufgabe

Step#1 Curious

Um in unseren Allegorien zu bleiben: Auf welche Party gehen wir denn? Klartext: Was gibt es zu wissen in Sachen Ausbildungsmessen, Angebote, Hilfen zur Entscheidungsfindung? Was geht in den Köpfen der potenziellen Kandidaten vor, welche Faktoren beeinflussen sie, wie kann man ihr Interesse wirklich wecken? Wir haben uns eingelesen, nachgedacht und alles zusammengetragen, das uns wichtig erschien.

Step#2: Clever

Schnell war klar, dass eine Ausbildungsmesse im klassischen Sinn – wir sprechen hier von dutzenden Ausstellern, die sich bis in den hintersten Winkel eines unübersichtlichen Schulgebäudes drängen – keine Schüler mit überschaubarer Motivation am Wochenende aus dem Haus locken würde. Denn wenn die Azubis-to-be nur uninspiriert im Schlepptau ihrer Eltern durch die Gänge trotten, hat auch der schönste Messestand keine Wirkung. Also musste es außergewöhnlich werden. Sowohl optisch als auch konzeptionell. 

Der wunderbare Oberpfälzer Dialekt gab uns den Anstoß. Denn was sagt man in unserer Gegend, wenn jemand endlich mal richtig anpacken soll? Genau: „Lang zou“. Und weil dieser Ausdruck auch irgendwie so charmant asiatisch klingt war die Idee des chinesischen Praktikanten geboren, der durch den Landkreis tingelt. Am Ende, also pünktlich zur zweitägigen Ausbildungsmesse auf dem Gelände von Motor-Nützel & Schönberger, sollte Langzou alle teilnehmenden Firmen besucht und dort ins jeweilige Handwerk hineingeschnuppert haben. Alle seine Erlebnisse würde er dann in seinem Blog bei tumblr und auf seinen Instagram bzw. Facebookprofilen mit den Menschen teilen. Damit wird Langzou zu einem direkten Bindeglied zwischen der Zielgruppe, die sich nachweislich heute mehr denn je über die sozialen Netzwerke Informationen holt und der Botschaft der Handwerksmesse. 

Step#3: Creative

Die Umsetzung der gesamten Kommunikation war eine Herausforderung für das gesamte Team der Agentur. Denn einerseits musste die Messe organisiert und der Kontakt mit den teilnehmenden Firmen in Abstimmung mit den Mitarbeitern des Autohauses aufgenommen werden. Zum anderen wurden im nächsten Schritt zahlreiche Printwerbemittel wie personalisierte Flyer, Gutscheine, Pressetexte oder Anzeigen gestaltet, die dann per Haushaltsverteilung, Zeitung usw. an die Menschen im Landkreis verteilt wurden.

Doch das Herzstück der Kommunikation war die ungewöhnliche Reise des sympathischen Praktikanten Langzou. Täglich fütterte er seine Social-Media-Kanäle mit neuem Content aus den Betrieben. 
Erstellt wurden die Bilder und Videos von einem kleinen Team, das gemeinsam mit Langzou an insgesamt drei „Drehtagen“ durch den gesamten Landkreis tourte. Anschließend wurde das umfangreiche Material ausgewertet, bearbeitet und zur Veröffentlichung eingeplant. Durch stetiges Monitoring der Kanäle behielten wir den Traffic und die Interaktionen der Menschen im Blick. 

Nach insgesamt sechs Wochen, in denen Langzou zehn Praktika absolvierte, stand mit der gleichnamigen Ausbildungsmesse dann das ultimative und unmittelbare Feedback an. 

Zugegeben, wir waren angespannt, denn ob das Konstrukt Ausbildungsmesse bei einem Autohaus funktionieren kann, hatte in der Region noch niemand ausprobiert. Am Sonntag dann fiel dieser Druck mit einem Mal von unseren Schultern ab. Knapp 3000 Besucher, zahlreiche Anmeldungen zu Praktika bei allen Betrieben und positives Feedback von Organisatoren- und Ausstellerseite geben uns die Gewissheit, dass unser Mut und unsere außergewöhnliche Strategie belohnt wurden. 
Natürlich war Langzou höchstpersönlich auch auf der Messe vertreten und er durfte sogar Selfies mit einigen Fans machen. 
Fortsetzung in Planung. 

Unser Fazit: „Mission erfüllt“. Die Kreativität des C3 Teams und die aufwendige konzeptionelle und projektplanerische Arbeit der Organisatoren tragen Früchte! 

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